Die sich verändernde Welt
Wir erleben seit einiger Zeit eine Phase des substantiellen Wandels. Täglich begegnen wir Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel, der Digitalisierung, der Wirtschaftskrise, der Veränderung der Arbeitswelt und der Hilflosigkeit, die uns angesichts der Neuartigkeit der Probleme befällt. Zusätzlich dazu sitzen uns die Sorgen um das Klima, unsere eigene (finanzielle) Sicherheit und unser Privatleben im Nacken. Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen bisweilen die Puste ausgeht und der Bedarf für Resilienz in Krisen steigt.
Das Burnout-Syndrom
Das Burnout-Syndrom bezeichnet eine Reihe psychischer und körperlicher Symptome, die aufgrund von anhaltendem Stress auftreten. Bis heute existiert keine vollständige Liste an Symptomen. Folgende Anzeichen sind jedoch charakteristisch: verminderte Belastbarkeit, emotionale Instabilität, anhaltende Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit, innere Unruhe, Schlafstörungen, Infektanfälligkeit, und viele mehr.
Die Burnout-Diagnosen steigen und damit auch die Anzahl der Krankheitstage sowie die Fälle von Arbeitsunfähigkeit. Im Durchschnitt registrierte die AOK einen Zuwachs von 117,8 Krankheitstagen pro Jahr (je 1000 Mitglieder) aufgrund von Burnout seit 2005. Diese Anzahl hat sich innerhalb von 15 Jahren verneunfacht. Eine Hochrechnung ergab zudem insgesamt 180.000 Burnout-Betroffene über alle gesetzlich krankenversicherten Arbeitnehmer:innen hinweg.
Eine enorme Zahl, die den dringenden Handlungsbedarf verdeutlicht.
Doch wo setzt man an? Was können wir tun, um uns vor einem Burnout zu schützen?
Resilienz in Krisen
Im Jahr 1955 führte die Psychologin und Forscherin Emmy Werner eine Studie mit Kinder durch, die als Start der Resilienzforschung gilt. Emmy Werner beobachtete über drei Jahrzehnte hinweg die Entwicklung von 698 Hawaiianer:innen, die in schlechten Verhältnissen (Armut, Alkoholismus, Aggressivität, uvm.) großgeworden waren und versuchte aus deren Umgang mit ihren Kindheitserlebnissen zu lernen. Rund ein Drittel der beobachteten Kinder behielt oder entwickelte trotz der widrigen Umstände eine psychische Stärke, die deren Handlungsfähigkeit im Erwachsenenalter bewahrte. Ein besonders zentraler Faktor war dabei die Fähigkeit, die eigenen Fähigkeiten effizient zu nutzen. Auch das soziale Netzwerk spielte eine entscheidende Rolle.
Seit dieser Studie ist in der Forschung viel passiert. Zahlreiche Forscher:innen widmeten sich dem Thema Resilienz seither und worin sie alle übereinstimmen ist, dass Resilienz als einer der wichtigsten Schutzfaktoren gegen Stress jeglicher Art gilt.
Doch was ist Resilienz? Woraus besteht sie?
Die sieben Säulen der Resilienz
Micheline Rampe hat 2005 ein Modell aufgestellt, welches die Säulen der Resilienz umreißt.
Diese Säulen lauten:
- Optimismus: Wer optimistischer durch das Leben geht, sieht auch in Krisen mehr Licht am Ende des Tunnels. Krisen sind meist temporär, daher hilft es, sich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren.
- Akzeptanz: Akzeptanz bedeutet Druck und Erwartungen loszulassen und der Situation, so wie sie ist, Raum zu schenken. Wir gewinnen dadurch Distanz und haben es so leichter, in Krisen einen klaren Kopf zu bewahren.
- Lösungsorientierung: Wer das Problem ins Zentrum der Aufmerksamkeit stellt, verliert die Lösungsmöglichkeiten dafür häufig aus den Augen. Liegt der Fokus stattdessen auf der Lösung des Problems, wird es nicht größer als es ist und kann leichter beseitigt werden.
- Verlassen der Opferrolle: Die Opferrolle schützt uns vor einer Handlungsverantwortung, versetzt uns damit aber auch in eine Macht- und Hilflosigkeit. Wer die Opferrolle verlässt und seine eigenen Handlungsmöglichkeiten wahrnimmt, gewinnt neue Energie in einer Krise.
- Verantwortungsübernahme: Das Verlassen der Opferrolle ist der erste Schritt, das aktive Ergreifen von Handlungsmöglichkeiten der zweite. Wer Verantwortung übernimmt, bekommt eine Chance die persönlichen Auswirkungen von Krisen selbstständig abzufedern.
- Netzwerkorientierung: Soziale Kontakte und ein unterstützendes Netzwerk geben uns in Krisen den nötigen Halt und stellen uns zusätzliche Ressourcen zur Verfügung.
- positive Zukunftsplanung: Übergeordnete Ziele und das Vertrauen, diese trotz aller Widrigkeiten zu erreichen helfen uns, die Unsicherheit in Krisen zu überstehen und die Energie auf unsere Ziele zu richten.
All diese Fähigkeiten helfen uns eine innere Stabilität aufzubauen und diese in Krisen aufrechtzuerhalten. Jede Säule trägt in individuellem Maß zu Resilienz in Krisen bei und kann unabhängig voneinander gestärkt werden.
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